Stolpersteinverlegung in Neukölln

Pressemitteilung vom 29.03.2024 Bezirksamt Neukölln

Am Mittwoch, den 10. April 2024, werden zwei Stolpersteine in der Oderstraße 52 ins Straßenpflaster von Neukölln eingelassen. Die Verlegung wird von einer kleinen Gedenkfeier der Patin in Zusammenarbeit mit der 10. Klasse der Evangelischen Schule Neukölln begleitet. Sie beginnt um 11:40 Uhr mit einem Musikstück. Mit den Steinen wird an das Schicksal des Ehepaars Ehlen erinnert.

Die Oderstraße 52 war der letzte freigewählte Wohnort der Familie. Hier lebte bis 1934 das Ehepaar Walter und Hilde Ehlen, geb. Paechter. Walter Ehlen kam 1906 in Berlin-Neukölln zur Welt. Er trat schon als Jugendlicher einer Arbeitersportorganisation bei. Nach seinem Ausschluss aus der SPD wurde er Mitglied in der KPD. Der gelernte Schneider war Leiter eines Berliner Bezirksstabs der KPD. Er beteiligte sich an politischen Aktionen, verteilte Flugblätter und wurde mehrfach zu Geldstrafen und kürzeren Gefängnisstrafen verurteilt. Er emigrierte kurzfristig in die Tschechoslowakische Republik (ČSR) und kehrte 1936 unter falschem Namen nach Berlin zurück, um Informationen für die KPD zu sammeln. Im gleichen Jahr wurde er verhaftet und unter anderem wegen Hochverrats zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Über verschiedene Stationen gelangte er in das Mauthausener KZ-Außenlager Gusen, wo er am 2. Mai 1945 von anderen Häftlingen ermordet wurde.

Seine Ehefrau, Hilde Ehlen, wurde 1910 in Berlin-Schöneberg unter dem Namen Paechter geboren. Auch sie hatte Kontakte zu sozialistischen Kreisen und auch wenn keine offizielle Zugehörigkeit zur KPD nachzuweisen ist, lassen ihre Kenntnisse über Geheimschriften auf internes Wissen schließen. Während Walter Ehlen Berlin verließ, tauchte sie mit dem gemeinsamen Sohn in der Stadt unter. Nach der Verhaftung ihres Mannes musste Hilde Ehlen mit dem gemeinsamen Sohn nach England fliehen, wo sie nach dem Krieg erneut heiratete und bis zu ihrem Lebensende 1993 lebte.

Stolpersteine erinnern am letzten frei gewählten Wohnort an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Stolpersteine kann jeder stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines. Für den Bezirk Neukölln koordiniert das Museum Neukölln die Stolpersteinverlegungen. Kontakt: stolpersteine@museum-neukoelln.de, Tel. 627 277 -721/-722.

Ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen für Neukölln gesucht

Pressemitteilung vom 30.01.2024

Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen – oder auch kurz KlikKS genannt – ist ein deutschlandweites Projekt, das freiwilliges Engagement und Klimaschutz miteinander verknüpft. Freiwillige werden gestärkt und zu Klimaschutzpat:in qualifizert. Mit der Umsetzung des Projektes ist die Berliner Energieagentur beauftragt.

Um Klimaschutzpat:in zu werden, braucht man keinerlei Vorkenntnisse, sondern lediglich die Motivation, Klimaschutz im eigenen Umfeld zu verwirklichen. Jede Projektidee, die zur Reduzierung von Klimagasen beiträgt, eignet sich.
Mit der Umsetzung des Projektes ist die Berliner Energieagentur beauftragt. Sie bietet Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung, Konzeption und Umsetzung von Projekten sowie bei der Akquise von Fördermitteln. Ziel ist jedoch nicht nur die Projektumsetzung, sondern auch der Austausch und die Vernetzung der Projektbeteiligten, für die eine Plattform geboten wird.

Wenn Sie sich als Klimaschutzpat:in oder Kooperationspartner:in engagieren möchten, wenden Sie sich bitte an den Neuköllner Klimaschutzbeauftragten oder direkt an die Berliner Energieagentur . Auf deren Webseite finden Sie weitere Informationen.

Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.